Friday, April 4, 2014

Neugier am Unangenehmen

Nur weil Essen für mich kein Problem mehr darstellt, heisst das nicht, dass ich nicht weiterhin um meine Bedürfnisse und mein Wohlbefinden Sorge tragen muss. Im Gegenteil, gerade die neu gewonnene Selbstliebe und das Eintreten für die neuentdeckten persönlichen Bedürfnisse ist eine grosse Stütze. Dadurch ist in meinem Leben kein Platz mehr für den allgemeinen Essdruck, der mir auch heute noch anzeigt, sobald mein Leben sich irgendwo nicht ganz im Gleichgewicht befindet.
Und so gibt es auch immer wieder neue Erkenntnisse für mich und neue Projekte, die sich ergeben und die mich in meiner Persönlichkeitsfindung weiterbringen. Das ist (neben der regelmässigen Entspannung und kleinen Wohlfühleinheiten) mit das Wichtigste, um mich wertvoll und wichtig zu fühlen.
Mein neuestes Projekt in dieser Hinsicht heisst:
 
Das hört sich erstmal total paradox an. Wieso sollte man Neugier am Unangenehmen haben? Unangenehmes möchte man doch am liebsten gar nicht spüren müssen und man neigt dazu, es zu verdrängen oder zur Seite zu schieben. Dahinter steckt dann meist die Angst vor dem Unbekannten und Fremden.
Genau das setzt dieser Ansatz an. Neugierig sein kann man nur, wenn man keine Angst hat. Ohne Angst kann man den Mut haben, Neues und Unbekanntes zu wagen.
Jetzt nehmen wir also einfach mal an, wir haben keine Angst. Dann kommt sofort die Neugier auf den Plan: wir wollen unbekannte Dinge erkunden und werden sehr viel Spass daran haben, Unbekanntes zu entdecken und zu erforschen.
Wir drehen bei dieser Übung nun einfach die Sache um, übergehen die Angst und starten gleich bei der Neugier, der Neugier an Dingen, die wir bisher nicht angefasst haben, weil die Angst und unsere Sorge zu versagen oder verletzt zu werden uns davon abgehalten hat.
Ich nehme mir nun also jeden Tag vor, mindestens für eine mir unangenehme Sache Neugier zu verspüren. Das kann ein ungeliebtes Arbeitsfeld sein, das man gerne nur oberflächlich abarbeitet. Das kann das Erkunden eines zwielichtigen Viertels sein, das Gespräch mit einem Menschen, der einem fremd oder unangenehm ist. Das kann auch eine Aktivität sein, die du schon seit längerem vor dir herschiebst (zum Beispiel das Aufräumen des Kellers). Gehe diese Aktivität an und sei ganz bewusst neugierig, stöbere in Ecken und Kisten und sei offen für das, was du findest. Du wirst überrascht sein, welche neuen Horizonte und Erkenntnis sich dir eröffnen – am Ende vor allem über dich selbst.
Liebe Grüsse,
Carina

No comments:

Post a Comment