Friday, September 5, 2014

Vom Zoodles-Virus infiziert


Ja, ich gestehe: mich hat der Internet- und Instagram-Hype gepackt. Überall sieht man zur Zeit Zucchini-Gemüse in wunderbare Spiralen geschnitten. 
Diese sogenannten Zoodles (von Noodles=Nudeln aus Zucchini) sind superschnell hergestellt und eignen sich als Fleischbeilage oder als Pastateller-Ersatz. 

Ich habe lange Zeit die Zucchinis einfach mit einem Sparschäler in Streifen geschnitten, bis ich mir den Spirelli-Schneider von Gefu bestellt habe: 


Ich bin begeistert, was für schöne Spiralen der Schneider aus Zucchinis und auch Karotten zaubert. Man muss beim Gemüsekauf einfach ein wenig darauf achten, dass das Gemüse halbwegs gerade gewachsen ist. Ein Plastik-Aufsatz hilft, das Gemüse auch noch bis zum letzten Rest zu spiralisieren und es gibt zwei verschieden grosse Schneidemesser zur Auswahl. 
A propos Reste: Das was beim Spirelli an Gemüse übrigbleibt, wird einfach kleingeschnitten und mitverarbeitet. 

Hier mein Lieblingsrezept für euch: 

Zoodles mit einer Avocado-Sosse 

Für 2 Personen: 
1 Zucchini und 2 Karotten mit dem Spiralschneider oder Sparschäler in Spiralen/Streifen schneiden. 

Einen Topf mit Salzwasser oder etwas Gemüsebrühe (für den Geschmack) zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und das Gemüse für 5 Minuten im heissen Wasser ziehen lassen. Abtropfen. 

Währenddessen: 

1 reife Avocado (kleinpüriert) 
Chillipulver/Paprikapulver
Pfeffer
1 EL Zitronensaft
1 EL Olivenöl
1-2 Frühlingszwiebeln oder etwas Lauch
bei Bedarf Zitronengraspulver oder Currypulver (was man halt mag)
vermengen. 

Alles zusammengeben und geniessen. 

Man kann auch noch Rinderfiletstreifen scharf anbraten und dazugeben. Auch Scampis passen gut dazu. Statt der Avocado nehme ich auch manchmal einfach einen grossen EL Sesampaste (Tahini). 

Wie immer heisst es experimentieren und ausprobieren. 

Lasst es euch schmecken!
___


Ich habe in den letzten Tagen ganz viel Feedback zu meinem Blog bekommen. Dafür möchte ich mich bei euch bedanken. Das macht mir sehr viel Mut, so weiterzumachen wie bisher. Es ist ja nicht der typische Lifestyle-Blog und die Themen sind ab und an nicht ganz einfach. 

Gerade die Rubrik "Rezepte" stösst immer wieder auch auf skeptische Kommentare. 
Ich habe mir lange Gedanken zu dem Thema gemacht und teile euch heute meine Meinung zum Thema "Essen auf einem Süchtigen-Blog" mit: 

Ich habe während und vor allem nach meiner Genesung immer wieder festgestellt: Essen ist nicht das eigentliche Problem. 
Es sind unsere Regeln und Gedanken, die wir uns zu diesem Thema in extremster Weise aufstellen. Wir unterteilen gerne in gute und böse Lebensmittel und habe unsere genauen Regeln, mit denen wir uns selbst und unseren Körper kontrollieren. 
Stossen wir dann auf Berichte, die mit unseren Glaubenssätzen und Regeln nicht übereinstimmen, kommt die Kontrollsucht ins Spiel. 
Wir werden dann wütend, dass wir mit diesen Dingen konfrontiert werden, weil wir tief in der Sucht und unseren Regeln gefangen sind und Angst haben, dass dadurch unsere strengen Kontrollen zum Wanken gebracht werden. 

Ich habe über lange Monate schmerzhaft erkennen müssen, dass es keinen Sinn hat, gegen sich selbst zu kämpfen. Diese Regeln und dieses Kontrolldenken sperrt uns in einen Käfig ein, bei dem wir selbst der Gefängniswärter sind - und ein grausamer dazu. Genau das ist eine ganz schlechte Kombination. 

Wir verbieten uns alles, bauen uns einen riesigen Druck auf. Doch ich gebe euch eines schriftlich: Der Körper holt sich durch die Ess-Attacken (die genau dann auftauchen, wenn man dem selbstauferlegten Druck nicht mehr standhalten kann) alles zurück, was ihr ihm verboten habt. 

Wie gesagt, Essen ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem sind die Gedanken und falschen Glaubenssätze in eurem Kopf, der Kampf gegen den eigenen Körper, statt ihn mit Selbstliebe zu nähren und für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Und diesen Kampf GEGEN sich selbst und FÜR die Meinung und Anerkennung der anderen, den kann man nur verlieren. 

Genau da setzen meine Rezepte an. Diese Rezepte sollen euch anspornen, wieder Spass und Neugier am Essen zu bekommen, neue Ideen und Lebensmittel einzubauen, sich im Reformhaus umzuschauen, was es dort Interessantes gibt. 
Ich möchte euch Anregungen geben, das Essen wieder von einer anderen Seite kennenzulernen. In einer neuen Form und möglichst nicht "bedrohlich", sondern gesund und überraschend anders. 

Ich werde weiterhin Rezepte posten, weil Essen nichts Gefährliches, Bedrohliches sein soll. Essen - ist einfach Essen. Nicht mehr. 
Irgendwann werdet ihr das hoffentlich auch so sehen können. Dann verliert das Essen seinen hohen Stellenwert im Alltag, dann macht Essen und Kochen einfach Spass und wird nicht mehr in Energiewerten umgerechnet.

Irgendwann werdet ihr loslassen müssen: eure Regeln und eure Einstellung zum "perfekten" Körper. Ihr habt bereits alles, was ihr für euer perfektes Leben braucht, es ist euch nur noch nicht bewusst. 
Auch die Leichtigkeit fehlt noch. Loslassen und lernen, über das Leben staunen zu können. Die Flügel ausbreiten und losfliegen, statt sich im eigenen Käfig gefangen zu halten und sich zu denken "Wenn ich erst schlank bin, dann kann ich auch endlich losfliegen..." 

Nein, andersherum: Fliegt JETZT los, taucht in das Leben ein, dann kommt das gesunde (!!!) Schlanksein durch die Zufriedenheit. Denn dann ernährt ihr euch von Seelenfutter und das Leben lässt euch ganz von alleine zufrieden werden. 

Ich kenne mal mindestens eine Handvoll ehemals Betroffener, bei denen es genau so passiert ist. 

Fliegt los, lebt jeden Tag so, als wäre es ein ganzes Leben - und Essen wird zur schönen Nebensache....

Liebe Grüsse, 
Carina 





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