Zur Zeit beschäftigt mich ein Thema sehr und das sind
all die Wahlmöglichkeiten, die wir in der heutigen Zeit haben. Ist das nun ein
Fluch oder ein Segen?
Sicherlich ist es ein grosser Luxus, sich zwischen 20 verschiedenen
Marmeladensorte entscheiden zu können, aber spätestens bei der wegbereitenden Frage
nach dem richtigen Studium ist es dann doch eher ein Fluch, so viele
Möglichkeiten zu haben. Das Problem ist ja eigentlich nicht die Möglichkeit,
für die man sich entscheidet, sondern die Möglichkeiten, die man nicht gewählt
hat und die vielleicht viel besser, gewinnbringender, passender,
prestigeträchtiger gewesen wären.
Und so zieht sich das grosse Fragezeichen durch unser
Leben. Habe ich die richtige Wahl beim Partner getroffen, ist der Arbeitsplatz
wirklich der beste für mich?
Ich kenne Menschen in meinem Alter, die wechseln alle
10-12 Monate ihre Stelle, immer auf der Suche nach dem perfekten Job, dem
perfekten Leben. Natürlich zahlen sie dafür mit einem nichtvorhandenen Sozialleben,
das ihnen vielleicht den notwendigen Halt geben würde.
Ja, wir leben in einer tollen Zeit, in der so viel
möglich ist und dafür bin ich auch jeden Tag dankbar. Aber mittlerweile
versuche ich, wenn ich mal wieder vor einer kleinen oder grossen Wahl stehe,
mich nicht zu lange mit dem Prozess an sich zu beschäftigen, öfters auch mal
auf den Bauch zu hören und auf jeden Fall 100% zu meiner Wahl zu stehen, sobald
ich sie einmal getroffen habe.
Gerade letzteres ist meiner Meinung nach unglaublich
wichtig, um das persönliche Glück zu finden. Sobald man einmal eine Wahl
getroffen hat (und da gibt es dann ja hoffentlich genug Gründe, die die Wahl
rechtfertigen), sollte man bitte aufhören, sich noch länger mit dem Für und
Wider zu beschäftigen. Das vermiest einem am Ende noch die eigene Entscheidung
und macht einen unglücklich.
Nun ist die Entscheidung fürs Erste gefallen. Dann
folgt als nächster Schritt, sich voll und ganz auf seine Entscheidung
einzulassen, diese zu geniessen und im Ganzen anzunehmen und die kleinen
zweifelnden Stimmen aus dem Kopf zu verbannen. Ich versuche dann wirklich dankbar
zu sein, dass ich diese Sache nun zu meinem Leben zählen darf und denke immer loyal
und positiv darüber.
Natürlich kann es immer mal wieder vorkommen, dass die
Entscheidung irgendwann vielleicht doch nicht so gut passt, oder dass sich die
Zusammenhänge und eigenen Einstellungen verändert haben. Dann sollte man es
sich auch ruhig eingestehen und so mutig sein, den nächsten Schritt in seinem
Leben in Angriff zu nehmen. Aber was man dann nicht tun sollte: sich Vorwürfe
machen, dass man ja damals diese und jene Entscheidung getroffen hatte, was ja
ein riesiger Fehler war....
Nein, diese Entscheidung gehörte zu meinem ganz
eigenen Lebensentwurf und war zu diesem Zeitpunkt die Richtige. Diese
Entscheidung hatte dazu geführt, dass ich das und das lernen durfte, dass ich
reifer und weiser geworden bin. Also auch hier ist Dankbarkeit sehr wichtig.
Ich denke, wenn man diese Leitlinien befolgt, dann
kann man es gut schaffen in dieser modernen Welt mit all ihren
Entscheidungsmöglichkeiten und Vielfalten gut und glücklich durchs Leben zu
kommen.
Und am Ende ist die beste Wahl immer noch die, die ihr
trefft, weil sie die richtige für euch selbst ist und nicht weil Tante A, Onkel
B oder Grossmutter C das so für euch wollen.
Viel Spass beim Wählen,
Carina