Nur weil
Essen für mich kein Problem mehr darstellt, heisst das nicht, dass ich nicht
weiterhin um meine Bedürfnisse und mein Wohlbefinden Sorge tragen muss. Im
Gegenteil, gerade die neu gewonnene Selbstliebe und das Eintreten für die
neuentdeckten persönlichen Bedürfnisse ist eine grosse Stütze. Dadurch ist in meinem
Leben kein Platz mehr für den allgemeinen Essdruck, der mir auch heute noch
anzeigt, sobald mein Leben sich irgendwo nicht ganz im Gleichgewicht befindet.
Und so gibt
es auch immer wieder neue Erkenntnisse für mich und neue Projekte, die sich
ergeben und die mich in meiner Persönlichkeitsfindung weiterbringen. Das ist
(neben der regelmässigen Entspannung und kleinen Wohlfühleinheiten) mit das
Wichtigste, um mich wertvoll und wichtig zu fühlen.
Mein
neuestes Projekt in dieser Hinsicht heisst:
Das hört
sich erstmal total paradox an. Wieso sollte man Neugier am Unangenehmen haben?
Unangenehmes möchte man doch am liebsten gar nicht spüren müssen und man neigt
dazu, es zu verdrängen oder zur Seite zu schieben. Dahinter steckt dann meist
die Angst vor dem Unbekannten und Fremden.
Genau das
setzt dieser Ansatz an. Neugierig sein kann man nur, wenn man keine Angst hat.
Ohne Angst kann man den Mut haben, Neues und Unbekanntes zu wagen.
Jetzt
nehmen wir also einfach mal an, wir haben keine Angst. Dann kommt sofort die
Neugier auf den Plan: wir wollen unbekannte Dinge erkunden und werden sehr viel
Spass daran haben, Unbekanntes zu entdecken und zu erforschen.
Wir drehen
bei dieser Übung nun einfach die Sache um, übergehen die Angst und starten
gleich bei der Neugier, der Neugier an Dingen, die wir bisher nicht angefasst haben,
weil die Angst und unsere Sorge zu versagen oder verletzt zu werden uns davon
abgehalten hat.
Ich nehme
mir nun also jeden Tag vor, mindestens für eine mir unangenehme Sache Neugier zu
verspüren. Das kann ein ungeliebtes Arbeitsfeld sein, das man gerne nur oberflächlich
abarbeitet. Das kann das Erkunden eines zwielichtigen Viertels sein, das
Gespräch mit einem Menschen, der einem fremd oder unangenehm ist. Das kann auch
eine Aktivität sein, die du schon seit längerem vor dir herschiebst (zum
Beispiel das Aufräumen des Kellers). Gehe diese Aktivität an und sei ganz
bewusst neugierig, stöbere in Ecken und Kisten und sei offen für das, was du
findest. Du wirst überrascht sein, welche neuen Horizonte und Erkenntnis sich
dir eröffnen – am Ende vor allem über dich selbst.
Liebe
Grüsse,
Carina
No comments:
Post a Comment