Ich sage ja
immer, dass das einfachste Rezept, um die die Essstörung hinter sich zu lassen
und endlich seine eigenen Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen, darin
besteht, im Hier und Jetzt zu leben und sich nicht auf die Verhaltensweisen der
Vergangenheit und die Sorgen und Ängste der Zukunft einzulassen.
Das ist
natürlich erstmal leichter geschrieben als getan.
In diesem
Zusammenhang gibt es aber wunderbare Übungen, die die Achtsamkeit, die
Aufmerksamkeit für den jetzigen Moment schulen.
Ich möchte euch
ab jetzt gerne eine Achtsamkeitsübung pro Woche vorstellen. Versucht doch
einmal, diese Übung während einer Woche regelmässig in euren Alltag zu
integrieren. Es wird nicht immer auf Anhieb funktionieren, aber das ist wie
alles eine Frage der Gewohnheit.
Die
Achtsamkeitsübung dieser Woche heisst:
„Höre deinem Gegenüber bewusst zu und
sauge seine Worte auf wie ein Schwamm!“
Als ich
noch fest in meiner Essstörung gefangen war und sich meine Gedanken zu 90% ums
Essen und Nicht-Essen gedreht haben, da habe ich häufig zu hören bekommen, dass
ich gar nicht richtig zuhöre, dass ich mit meinen Gedanken oft woanders bin und
sofort wieder vergessen habe, was das Gegenüber gesagt hatte. Wenn man seine
volle Aufmerksamkeit auf das Gegenüber und das Gespräch lenkt, dann hören die
negativen Gedanken zwangsweise auf, sich im Kopf im Kreis zu drehen und man
kann sie ausschalten. Man kann dann ganz im Hier und Jetzt verharren und das
Gespräch wird zum Seelenfutter, das einen nähren kann.
Vorausgesetzt,
man hat wirklich Interesse an dem, was das Gegenüber sagt. Denn machmal
entpuppt sich der Gesprächspartner als Energiesauger, der selbst nur im
Jammern, Klagen und Negativsein verharrt und einem dabei alle Energie nimmt.
Nach so einem Gespräch ist man nicht seelisch gesättigt, im Gegenteil, man
fühlt sich leer und ausgelaugt.
Wenn dies
passiert, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob diese Person es wirklich
wert ist, weiterhin ein Teil deines kostbaren Lebens zu sein.
Ich habe
diese Erfahrung während meiner Genesung bewusst gemacht und dadurch einige
sogenannte Freundschaften aussortiert, die mir nur meine Energie geraubt haben.
Versuche
diese Woche also bewusst, bei allen Gesprächen, die du führst, ganz aufmerksam
und bis zum Ende zuzuhören. Denn gute Gespräche sind tausendmal sättigender als
jedes Nahrungsmittel.
Liebe Grüsse,
Carina
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